Visionen von pax christi 2020
28. Mrz 2015
Am Freitagabend wurden Erfahrungen ausgetauscht: Highlights aus den einzelnen Diözesanverbänden, Projekte, Sorgen und Nöte, Strukturen und Finanzen. Am Samstag übernahm die AG 2020 die Leitung. Ziel ist eine Selbstvergewisserung über unser Profil, das auch in Zukunft tragfähig sein soll. Diesem Ziel diente zunächst ein Spiel, das jedem Entscheidungen abverlangte: Quer durch die Aula hatte der Moderator einen weißen Streifen geklebt und nur dessen Mitte gekennzeichnet. Sieben Spannungsfelder wurden benannt und jeder "nahm Stellung": Die Enden des Streifens markierten die Extrempositionen, und man wurde gebeten zu begründen, warum man sich wohin gestellt hat.
Spannungsfeld 1: Militär als ultima ratio – Pazifismus pur
Spannungsfeld 2: mehr Grundsatzdiskussionen – mehr Aktionen
Spannungsfeld 3: Bündnisse mit großer Offenheit – nur bei großer Übereinstimmung
Spannungsfeld 4: zu Aktionen zivilen Ungehorsams aufrufen – über solche Aktionen nur informieren
Spannungsfeld 5: Proteste unter Wahrung der Unabhängigkeit vom Staat –
Lobbying und politische Dialoge mit der Regierung
Spannungsfeld 6: Nähe zur Kirche – Distanz zur Kirche
Spannungsfeld 7: pax christi als Plattform unterschiedlicher Positionen – als scharf
profilierter Akteur
Die AG hatte bewusst ein Spannungsfeld 8 offen gelassen und Veronika schlug vor: Betonung einer Basisbewegung – mehr Professionalität.
Nachdem sich alle entschieden und zugeordnet hatten, wurde die Verteilung auf einem Plakat skizziert und sichtbar gemacht.
Dann teilten sich die Teilnehmer/innen entsprechend der Spannungsfelder in acht Gruppen auf, mit dem Auftrag, folgende Aspekte zu diskutieren: Warum ist das Bild so? Ist es so in Ordnung? Welche Kriterien haben wir für eine Positionierung oder Veränderung?
Die Ergebnisse wurden nach der Kleingruppenarbeit präsentiert. Die AG 2020 wird damit weiterarbeiten und sich um eine breite Beteiligung aller Ebenen der Bewegung bemühen.
Das Programm des Treffens wurde bereichert durch eine Stadtführung in Frankfurt, einen bewegenden Gottesdienst mit Peter Hofacker aus Limburg, ein Kirchenkabarett und einen Info-Block über geplante Veranstaltungen und Aktivitäten, u.a. zur Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestages am 23.3. über die Klarstellung des Artikels 26.2 im Grundgesetz, wie sie die Kampagne gegen Rüstungsexporte gefordert hat. Besonders geworben wurde für den Kongress „Gerechten Frieden weiterdenken“ vom 26. – 28. Juni in Rastatt.